Ihr Unternehmen expandiert? Haben Sie schon an Ihre SAP Formulare gedacht? Josephine Reinhold, CEO Softway AG, klärt auf.
Nach meiner Ausbildung 2004 führte mich mein erstes Kundenprojekt in die Schweiz. Hier durfte ich in einem großen Konzern mein ABAP-Wissen das erste Mal richtig produktiv einsetzen. Ich war mega stolz. Das Unternehmen hatte international bereits mehrere Standorte und expandierte zu dieser Zeit regelmäßig in weitere Länder.
Aus diesem Grund bestand einer meiner ersten Aufgaben darin, das Rechnungsformular in Spanisch zur Verfügung zu stellen. Die Rechnung war mit SAPScript implementiert. Aus meiner Ausbildung kannte ich bereits die recht unkomfortable Möglichkeit der Übersetzung.
Was jedoch alles aufwändiger gemacht hat, war die Vorgabe, dass das bestehende Formular für den spanischen Standort tatsächlich kopiert werden sollte, um für die Zukunft gewappnet zu sein und ausschließlich für diesen Standort nötige Logiken nur in diesem Formular implementieren zu können.
Die Erklärung lautete, dass Anpassungen somit auf jeden Fall ohne ungewünschte Effekte auf die anderen Länder und Standorte implementiert werden könnten. Somit müsse man auch nicht die Formularausgaben der anderen Standorte testen. Diese Logik wurde jedoch nicht immer für alle Standorte und Länder konsequent verfolgt. Folglich entstand eine bunte Mischung.
Nach einiger Zeit stellte ich fest, dass sich Standort- und Länderlogiken zum Teil in Übersetzungen von SO10 Texten versteckten. Hierbei wurden in Polnisch zum Beispiel andere Variablen abgefragt und Inhalte ausgegeben als in anderen Sprachen. Dies führte nach und nach zu einer Vermischung von reiner Übersetzung und sprachenabhängigen Logiken. Dies war innerhalb des Formulars und des Druckprogramms jedoch nicht ersichtlich. Erst mit Debugging und tieferer Analyse kam dies ans Licht.
Solche versteckten Sonderlogiken, intransparentes Coding und unnötige Duplizierung von Formularen sind mir in meinem weiteren Berufsleben als Programmiererin noch sehr oft über den Weg gelaufen. Es macht die Fehlersuche und das Change-Management unnötig komplex und somit meist zeitaufwändig, insbesondere wenn dieses „firmeninterne Insiderwissen“ fehlt.
Dennoch kann es, aufgrund von Urlaubs- oder Krankheitsvertretung, schnell dazu kommen, dass man sich als Entwicklerin oder Entwickler in der Situation befindet und an einem „fremden“ Formular kurzfristig etwas anpassen muss.
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